1. bis 23. Oktober 2020
Ich hatte es nicht geglaubt, dass wir in diesem Jahr noch eine Auslandsreise machen würden – die Recherche für den Thüringen Wohnmobilführer war durch die Corona-Pandemie ziemlich beeinträchtigt. Aber letztlich konnte ich das Manuskript doch Ende September an der Verlag mobil&aktiv erleben übergeben.
Hier könnt ihr euch ein ca. 5minütiges Video auf You Tube anschauen.
Für Schweden gab es noch keine Reisewarnung, also buchten wir für den 6. Oktober eine Fähre von Rostock nach Trelleborg. Die Tage vor dem Fährtermin verbrachten wir an der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern. Bei Sonnenaufgang verließen wir den Hafen von Rostock ….… und erreichten gegen Mittag Trelleborg. Unser erstes Ziel war die Halbinsel Falsterbo ganz im Westen von Skåne.
Mit einer Radtour erkundeten wir die beiden Städtchen Falsterbo und Skanör und wanderten an den beeindruckenden Badehäuschen entlang der Küste vorbei.Am nächsten Tag setzte Regen ein und wir fuhren nach Ystad und übernachteten östlich im Sandwald. Auch hier konnten wir auf dem Sydkustleden, meist abseits der Küstenstraße gut radeln.Weiter ging es in die Region Österlen ganz im Südosten. Auch hier wechselten sich herrliche Sandstrände und Naturstrände mit Felsen ab.Wir besuchten in Kåseberga die Schiffssetzung Ales stenar. Die kleinen Fischerörtchen Skillinge und Simrishamn wirkten jetzt etwas verlassen, aber sind im Sommer sicher voll quirligem Leben. Auch hier konnten auf dem Sydostleden wunderbar radeln. Weitwanderwege wie der Skaneleden und der Österlenleden führen entlang der Küste und bieten sich auch für kurze Spaziergänge an.Nun ging es nordwärts und wir konnten uns den Nationalpark Stenshuvud mit einem langen Spaziergang anschauen.
Nächstes Ziel war Åhus. Hier fanden wir einen schönen Parkplatz bei Åspet. Kilometerlang zieht sich der Sandstrand in beide Richtungen, mit dem Rad erkundeten wir Åhus und die Küste nördlich, die von großen Eichen-Kieferwäldern bedeckt ist. Mit wenigen Stopps und ein paar Schritten in den Wald hinein hatten wir jede Menge Maronen im Fahrradkorb. Ein Militärgebiet und zahlreiche Sommerhaussiedlungen verstecken sich entlang der Küste.Nun wendeten wir uns ins Innenland und fuhren entlang des Ivösjön zum Immelsjön. Hier, nun schon in Blekinge, begegneten wir dem anderen typischen Schweden – rote Holzhäuschen im Wald, fast immer an einem Seeufer.
Wir blieben einige Nächte auf einem kleinen Parkplatz, der als Picknickplatz und Badestelle im Sommer sicher mehr Besucher anzieht. Wir waren bis auf gelegentliche Hundespaziergänge meistens allein. Eine herrliche Gegend zum Kajakfahren auf dem stillen, buchtenreiche See, der mit kleinen Felseninseln übersät ist, dazu ausgewiesene Wanderwege und ein Radweg auf einem stillgelegten Bahngleis. Das Wetter tat sein bestes!Weiter ging es nun nach Karlskrona, dort sollten ein Stellplatz an der Marina auch im Herbst noch geöffnet haben. Tatsächlich standen dort mehr als 10 Wohnmobile, wir stellten uns in die erste Reihe am Hafenbecken und konnten den puren Luxus eines Stellplatzes mit V+E, Strom, Waschmaschine und Trockner – und einer kleinen Sauna genießen.Karlskrona überzeugte uns aber nicht nur damit, sondern die Stadt, auf zahlreichen Schären errichtet, ist vom Wasser geprägt und hat dadurch ein ganz besonderes Ambiente. Die gut erhaltene Altstadt aus der schwedischen Großmachtzeit wurde um 1680 von Karl XI. als Militärstadt auf den Schären angelegt. Heute sind die Inseln durch Brücken verbunden oder Fähren übernehmen den ÖPNV. Wir haben ausgiebige Radtouren nach Saltö, Langö, Dragsö, Hasslö und Almö gemacht.Mit Pössel ging es dann weiter auf die Schären Sturkö und Tjurkö, mit Brücken verbunden und dennoch Inselcharakter.Als südwestlichsten Zipfel waren wir in Torhamn, wo wir einen Spaziergang durch das Vogelschutzgebiet, eigentlich wohl ein Militärgelände, machten.Weiter nach Norden machten wir einen kurzen Stopp in Kristianopel, eine ehemals dänische Stadt – heute natürlich freundschaftlich verbunden mit Schweden……
Die nächste Regenperiode nutzten wir für die Fahrt nach Öland. Hier erkundeten wir den Nordteil der Insel, die immerhin 140 Kilometer lang ist. Hier nutzten wir einen Strandparkplatz in der Nähe des riesigen Campingplatzes bei Böda und wanderten am tollen Sandstrandstrand und durch den Dünenwald. Eine ausgiebige Radtour brachte uns um den ganzen Nordzipfel, natürlich auch zum Leuchtturm Långe Erik. Hier auf dem Parkplatz standen bestimmt 10 Wohnmobile…..Auf der Weiterfahrt an die Westküste des Nordzipfels machten wir Station beim Trollskogen, einem sagenhaften Wald.Die Westküste, in Sichtweite die Insel und Nationalpark Blå Jungfruns sowie das Festland, ist wilder, felsiger und genauso schön. Besonders eindrucksvoll sind die Raukar bei Byrum, mehrere Meter hohe Kalksteinsäulen an der Küste.Wieder zurück auf dem Festland fuhren wir ca 100 Kilometer in westliche Richtung zum Nationalpark Åsnen. Der buchtenreiche, weitverzweigte See liegt in der historischen Provinz Småland, im heutigen Kronobergs län.
Natur pur – Nadel- und Buchenwälder, Moore, wenige Dörfer, verbunden mit kleinen Straßen umsäumen den See. Touristisch ist der Nationalpark, der erst 2018 gegründet wurde, gut erschlossen – es gibt Campingplätze, viele Picknickplätze, ein Wander- und Radwanderwegenetz und Parkmöglichkeiten, die allerdings das Übernachten verbieten. Wir sind hier Teile der Åsnenradrunde gefahren.Weiter nach Westen besuchten wir die Seen bei Älmhult, Virestadtsjön, Såganässjön und Möckelsjön. Da nun für mehrere Tage schlechteres Wetter vorhergesagt wurde, verzichteten wir auf die Fahrt entlang des Kattegat, sondern steuerten nach Süden, um mit der Schnellfähre von Ystad nach Sassnitz zu fahren. Bei der Buchung wurde schon vor einem Sturm gewarnt und unsere Fährüberfahrt wurde wenig später abgesagt. Wir konnten auf die Fähre von Trelleborg nach Rostock umbuchen.
Wieder in Deutschland nutzten wir das schöne Wetter noch für einen Ausflug zum Saaler Bodden.
Hallo Bettina!
Sehr schöner Reisebericht und das Video haben wir uns vorhin auch angesehen! 👍😁
Wir hoffen, du hast heute wieder einen schönen Platz für dein Pösselchen gefunden.
Viele liebe Grüße von unserem letzten Nachmittag in Gräpel, Birgit und Jürgen aus Wuppertal
Hallo Birgit, hallo Jürgen – jetzt bin ich wieder zu Hause. Ich habe noch gerne und oft an unsere gemeinsamen Stunden in Gräpel gedacht.
Bettina
Meldet euch doch mal auf der Mailadresse, die ihr im Impressum findet.
Bettina