22. bis 30. Dezember 2018
Bis zum Besuch der Kinder und Enkel zu Silvester verbrachten wir die Tage an der Ostsee im nördlichen Teil von Schleswig Holstein.
Schon fast eine Tradition bei Winterreisen: wir beginnen mit einem Besuch einer Therme oder Sauna, diesmal waren wir in der Holstentherme in Kaltenkirchen. Gleich gegenüber befindet sich ein einfacher Wohnmobilstellplatz. Wieder mal eine besonders schöne Saunalandschaft !
Auch die kleine Stadt Kaltenkirchen hat uns am nächsten Morgen beim Besuch des Marktes und der Einkaufsstraßen positiv überascht – Hamburg liegt 30 Kilometer entfernt, man <sieht> den Speckgürtel.
Wir fuhren weiter zum NOK, diesmal verbunden mit dem Besuch von Rendsburg. Der Stellplatz am Kanal-Cafe ist auf drei Etagen mit Blick auf den Kanal gebaut – fußläufig ist der Fußgängertunnel, mit dem man in die Altstadt Rendsburgs gelangt.
Rendsburg ist, wie der Name vermuten lässt, rund um eine Burg entstanden. Viele Jahrhunderte wechselten sich die deutschen und dänischen Herren ab. Um 1250 wurde entschieden, dass die Burg zu Holstein gehören sollte und der kleine Ort Rendsburg erhielt Stadtrechte. Für einen Alleingang einer Stadtbeichtigung gibt es hier eine <blue line>, aufgemalt auf dem Pflaster, die die Besucher mit oder ohne zugehörigem Flyer zu 30 Sehenswürdigkeiten führt. Hier findet man dann Infoschilder. Der Weg ist gut 3 Kilometer lang.
Jetzt sollte es an der Küste entlang weitergehen – wir starteten die Fahrt nach Norden am nördlichen Ufer der Kieler Förde. Die Halbinsel Dänischer Wohld liegt zwischen der Eckernförder Bucht und der Kieler Förde.
In den kleinen Orten entlang der Strecke haben meistens Stichstraßen, die zur Küste führen. Dort gibt es viele Campingplätze, jetzt natürlich geschlossen und verwaist und Parkplätze. Außer einigen Hundebesitzern wurden sie jetzt kaum angefahren.
Einen Spaziergang im Naturschutzgebiet <Bewaldete Düne bei Noer> führte uns am Strand entlang und zurück durch den Buchenwald oberhalb der Steilküste.
In Eckernförde machten wir wieder einen Einkaufsstopp – Fisch sollte auf den Tisch. Weiter gings auf der nördlichen Seite der Eckernförder Bucht bis zur Mündung der Schlei. Wir besuchten Maasholm, ein Seefahrerort auf einer Halbinsel in der Schlei. Heute sind die Bewohner eher im touristischen Bereich als als Seefahrer unterwegs….
Nächstes Ziel war das Naturschutzgebiet <Geltinger Birk> – die Wanderung scheint ziemlich beliebt zu sein, denn trotz der Jahreszeit und des wenig einladenden Wetters waren einige Menschen unterwegs.
Immer möglichst nah entlang der Küste fuhren wir entlang der südlichen Küste der Flensburger Förde und besuchten den nächsten <angesagten> Spazierort – eine Wanderung um den <Holnis>.
Beide Halbinseln sind jetzt in der Betreuung des NABU, die dort im Sommer auch Infohütten bereithalten.
Wir besuchten Glücksburg, das rund um eine Kloster, ab 1580 entstand hier das Wasserschloss, entstand. Im 19. Jahrhundert begann seine große Zeit als Badeort. Viele Hotels und Badeanstalten, natürlich getrennt nach Männlein und Weiblein, wurden bis zum 1. Weltkrieg gebaut.
Nach dem Bummel durch die Stadt sind wir Richtung Flensburg entlang des bewaldeten Steilufers gelaufen.
Zum Abschluss besuchten wir Flensburg – nicht nur bekannt wegen eines Bieres und der Punkte, sondern historisch vor allem durch Rum. Flensburg war der bedeutendste Hafen für die Schiffe der Dänisch-Westindien-Flotte. Diese steuerten eigentlich nur ein Ziel an: die Inseln in der Karibik. Von dort brachten sie den Roh-Rum mit in die Stadt. Dieser wurde dann in den mehr als 200 Rumhäusern in Holzfässern gelagert und weiter verschnitten und veredelt.
Heute gibt es noch zwei Rumhäuser – dafür aber einen Rum und Zucker Meile – dieser führt uns zu den prächtigen Kontorhäusern und Kaufmannshöfen in der Altstadt und zeigt den Reichtum, den die Flensburger Reeder und Kaufleute im Überseehandel mit verschleppten Afrikanern, die unter unmenschlichen Bedingungen als Sklaven ausgebeutet wurden, erwirtschaftet haben.
Letztes Ziel dieser Reise war Schleswig – hier vor allem der Holm. Vor ca. 1000 Jahren wurde auf dem Holm, eine Insel in der Schlei, eine Fischersiedlung errichtet. Alle Häuschen wurden am Wasser gebaut, in der Mitte Kirche mit Friedhof.
Eine Reise im Winter hat zumindest einen Riesenvorteil – überlaufen ist es dann hier nicht ! Aber das Wetter, vor allem das Licht hätten schöner sein können.