Hutewald bei Nienover

19. Dezember 2015

Schönes Wetter ist angesagt – also wollten wir im nahen Weserbergland das Hutewaldprojekt anschauen – OK, es ist nicht die beste Jahreszeit für eine Wanderung, aber den Weihnachtsmärkten fehlt auch das gewisse Etwas ! Also fuhren wir am Samstag gegen 8.30 Uhr ins Weserbergland.

In Uslar machten wir einen Zwischenstopp, um für ein Frühstück einzukaufen und bei der TI eine Wanderkarte zu kaufen. Nach dem Frühstück fuhren wir die restlichen Kilometer bis nach Nienover, jetzt lediglich das Schloss Nienover mit Gestüt. Im Mittelalter gab es knapp 100 Jahre lang hier eine Stadt. Auf den Grundmauern eines Hauses hat man ein mittelalterliches Haus errichtet. Jetzt konnten wir nur auf dem Gelände ein bisschen gucken.OLYMPUS DIGITAL CAMERA

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Dort starteten wir zur 12 Kilometer langen Wanderung auf der LebensRaumRoute Hutewald. Hier ist die Wanderung bei komoot:

Die ehemaligen Hutewälder südwestlich von Nienover im Reiherbachtal sind etwas ganz Besonderes, denn sie sind für den Artenschutz von herausragender Bedeutung. Der Artenreichtum bei Pilzen, Flechten, Moosen, Fledermäusen, Nachtfaltern und holzbewohnenden Käferarten ist in den alten, lichten Eichenwäldern außergewöhnlich. Viele Arten, die hier vorkommen, sind sogar auf Gedeih und Verderb an die Eiche gebunden, von anderen Baumarten können sie nicht leben. Die lichten Eichenwälde im Reiherbachtal  entstanden durch die Hutenutzung, also die Nutzung des Waldes als Weide. Einige der knorrigen Eichen im Tal zeugen noch von einer jahrhundertelangen, bäuerlichen Waldnutzung. Dabei wurde Vieh in den Wald getrieben, wo es sich an frischen Gehölztrieben, Kräutern und Eicheln satt fraß. An manchen Orten, wie bei Nienover, legten die Menschen Eichenwälder extra für die sogenannte Eichelmast an.OLYMPUS DIGITAL CAMERADamit die Arten- und Lebensraumvielfalt dieser Waldbestände erhalten werden kann, müssen sie licht bleiben. Deshalb wird im Reiherbachtal mit den Nachfahren von Auerochse und Wildpferd eine neue Form der Beweidung erprobt. In Schaugehegen konnten wir Heckrinder und Exmoorponys aus der Nähe beobachten. Im Wald sahen wir lediglich die Exmoorponys, die zwischen den Eichen fraßen. Der Hutewald im Reiherbachtal wird durch die Niedersächsischen Landesforsten noch erweitert. Sie haben auf einem großen Gebiet, bei dem Kyrill schon viele Fichten niedergestreckt hatte, weiter abgeholzt und nun pflanzen Eichen im großen Abstand. In einigen Jahren sind diese dann so groß, dass die Pflege den Großtieren überlassen wird.OLYMPUS DIGITAL CAMERA

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Gegen 15 Uhr waren wir ziemlich eingesaut wieder bei Pösselchen und fuhren nach Göttingen, wo wir einerseits den weihnachtlichen Großeinkauf für 9 hungrige Mäuler (na gut, Ivo müssen wir wohl noch eher nicht mitzählen) erledigten und dann besonders schön im Gaudi zu Abend dinierten.
Der Bummel über den Göttinger Weihnachtsmarkt war für mich eher Pflichtprogramm als große Freude. Eine ruhige Nacht verbrachten wir oberhalb von Göttingen auf dem Rohns.
Am Sonntag waren wir am frühen Mittag wieder in OHA.

 

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