Samstag, 4. April
Nach ruhiger Nacht in Jelsa sind wir auf dem Weg nach „Hause“ noch durch die Bergdörfer gefahren. Sie liegen südlicher der Ebene, hinter ihnen türmt sich dann die steile Felsenwand auf. Alle drei Dörfer haben interessante Kirchen, der Tourismus spielt eine geringe Rolle, viele der kleinen alten Häuser stehen leer. Wenige Neubauten, die als Ferienhäuser angeboten werden, liegen am Rand. Zwischen den Dörfern liegen alte Weinberge, Gemüsebeete werden für den Anbau vorbereitet. So ganz viel gibt es nicht zu sehen – also waren wir schnell wieder in Vrboska. Es wurde immer dunkler und windiger, schnell noch ein Spaziergang um Glavica – und dann mit Buch ins Bett.
Sonntag, 5. April und Montag, 6. April
Am Sonntag weckte mich Raymond früh. Er hatte 3 € in Internet investiert und die neuesten Wettervorhersagen recherchiert. Weiter nördlich sollte schneller das aktuell schlechte Wetter (Sturm !) durch wärmere Temperaturen abgelöst werden. Also packten wir zusammen und warteten am Fähranleger Starigard auf die Fähre nach Split. Sie fuhr um 11.30 Uhr und es war eine bemerkenswerte Überfahrt: meterhohe Wellen krachten über die Schiffswand und begossen die Autos. Viele Passagiere stellten sich an die Fenster, um das Unwetter zu beobachten. Der Kapitän musste seine Route ändern, um die Wellen besser abfangen zu können – trotzdem hob sich die Fähre über die Wellen und krachte dann wieder herunter………
Wir fuhren gleich auf die Autobahn A1, aber in Maslenica, also beim Anstieg ins Velebitgebirge war die Autobahn wegen der Bora gesperrt und wir fuhren unfreiwillig die Küstenstraße bis Rijeka. Schon bei Dunkelheit erreichten wir Opatija, wo noch viel Volk auf der Straße war. In Icici, einem Vorort von Opatija entdeckte Raymond einen inoffiziellen Parkplatz, auf dem schon weitere Womos standen.
Am Montag wanderte ich, Raymond fuhr mit dem Rad, auf dem Lungomare, einer 12 Kilometer langen Uferpromenade von Volosko über Opatija, Icici nach Lovran – immer an der Küste entlang. Vor über 100 Jahren ließ Franz-Josef I. sie bauen. Sie läuft zwischen den Felsen und Buchten und den Prachtbauten aus der Gründerzeit und ihren üppigen Parks.
Anschließend fuhren wir die Küstenstraße entlang nach Moscenicka-Draga, einem Fischerdörfchen mit langem Kiesstrand und entsprechend beliebt bei Touristen. Am Ende des Dörfchens steigt eine Treppe mit über 700 Stufen zum mittelalterlichen Städtchen Moscenice. Die Häuser stehen sehr dicht gedrängt, der Dorfplatz ist aus Platzgründen außerhalb. Wir fuhren weiter an der Ostküste von Istrien entlang über Plomin, Raza auf die Halbinsel Koromacno. Sie wird durch einen tiefen Fjord, Zaljev Raza, gebildet. Wir steuerten einen CP auf der Halbinsel Tunarica, (leider wieder mal ein umzäuntes, gesperrte Jagdgebiet) an, der zwar nicht geöffnet aber offen war. Dort konnten wir übernachten und noch einen Spaziergang entlang des Fjords machen.