Sonntag, 24. August 2014
Standortwechsel – jetzt wollten wir zum Atlantik, mal anderes Wasser sehen !
Wir begleiteten unsere beiden Flüsse abwärts: die Vezere bis in die Mündung in die Dordogne bei Limeuil und dann die Dordogne abwärts bis zur Mündung in die Gironde. Einige Highlights wollten wir nicht auslassen.Zuerst Limeuil: Dort war auf dem Dorfplatz am Fluss ein kleiner Markt mit regionalen Produkten. Wir kauften eine sehr leckere Orangen-Pampelmusen-Marmelade und etwas Obst und Gemüse.
Dann gingen wir durch die Altstadt zu einer Festung, von der nicht mehr viel erhalten ist, aber in deren Anlage ein botanischer Garten angelegt wurde. Er ist sehr angenehm zu gehen und man hat von dort oben eine phantastische Sicht auf den Zusammenfluss von Vezere und Dordogne. Außerdem gab es dort ein sensationell leckeres Eis, ich hatte Cassis und Raymond grüne Tomate mit Basilikum. Von dort gings auf einer kleinen Straße nach Tremolat, von hier hat man einen tollen Blick auf die letzte Schleife der Dordoge, Cingle de Tremolat. Gut, dass ich Reisebuchleserin bin, denn vom eigentlichem Aussichtspunkt ist die Sicht durch hohe Bäume und Büsche versperrt, aber rechts führte ein schmaler Weg durch das Dickicht und endete auf einer Felsnase hoch über der Dordogne, ungesichert und überhängend. Selbst Raymond hat sich lieber hingelegt……..Kurz danach erreichten wir Lalinde, von wo wir eine 15 Kilometer Radtour am alten Lalinde Kanal entlang machten. Er war bis 1926 in Betrieb. Jetzt erinnern einige technischen Überbleibsel an die Zeit. In Lalinde standen einige Papiermühlen und die Ballen wurden per Schiff nach Bordeaux und weiter transportiert. Interessant war vor allem die alte Schleusenanlage, die in drei Doppelschleusen eine beträchtliche Höhe überwanden. Jetzt sperrt ein großes Wasserkraftwerk die Dordogne ab. Da die Fischtreppe nicht den gewünschten Effekt brachte, wurde dort vor einigen Jahren ein Aufzug gebaut, mit dem die flussauf- und abwärts schwimmenden Fische das riesige Hindernis überwinden können. Sie werden mit einem Lockstrom in eine Kammer gelotst. Diese fährt regelmäßig hoch bzw. runter und dort werden sie wieder freigelassen.
Wenigstens einmal kurz wollten wir dem Bordeauxwein einen Besuch abstatten – wir wählten das Weinanbaugebiet St. Emilion………..und spazierten einmal durch den sicher sehenswerten Ort – war aber nicht ganz unsere Scene, sehr viel Amerikaner und Japaner……Wir schafften es tatsächlich bis kurz vor 21 Uhr nach Lacanau-Ozean, den Blick auf den Atlantik verschoben wir aber auf morgen.
Montag, 25. August 2014
Wir hatten auf einem WoMo Stellplatz in Le Huga übernachtet und fuhren am Morgen mit dem Rad nach Lacanau-Ozean. Dabei bekamen wir einen ersten Eindruck von dem tollen Radwegnetz durch den Pinienwald die gesamte Silberküste entlang. Lacanau-Ozean ist ein Ferienort, der vor allem Sandstrand hat, natürlich verbunden mit der entsprechenden Infrastruktur. Nach dem Frühstück und V+E hier auf dem Stellplatz radelten wir nordwärts auf dem Radweg durch den Wald bis Carcans, dort gingen wir an den Strand, baden und spazieren, fuhren dann weiter ins Hinterland nach Maubuisson am Lac de Carcans. Diese Seen sind flache, große Süßwasserseen, die ebenfalls bei Touristen sehr beliebt sind. Sie liegen ca. 5 Kilometer hinter der Küste und sind bis zu 5 Kilometer breit und unterschiedlich lang. Dort haben wir ein zur Abwechslung ein Bad in Süßwasser genommen und ein Eis genossen. Der Weg zurück ging ziemlich bergig durch den Wald. Ich hatte mir einen reinen Pinienwald vorgestellt, aber es ist ein Mischwald mit Pinien, Pflaumeneichen, Erika, Farnen und Erdbeerbäumen. Der Lac de Cousseau ist ein Naturschutzgebiet – in dem moorigen Gebiet rund um den See nisten und rasten viele Vögel. Mit einer kleinen Wanderung erreicht man einen Aussichtspunkt. Insgesamt waren wir 30 Kilometer mit dem Rad unterwegs und waren, als wir um 18 Uhr wieder am Stellplatz ankamen, angenehm kaputt.
Gegenüber steht ein Hymer mit einer großen 1. FC Köln Fahne, neben uns ein Paar aus Bremen mit einem alten Eura Mobil.