Freitag, 25. Juli 2014
Um 18 Uhr starteten wir nach Hessen – den ganzen Tag hatte es geregnet und wir hofften, dass die Wettervorhersage für Fritzlar Recht behalten würde. Um halb 8 parkten wir am Grauen Turm an der sehenswerten Altstadt und erkundeten per Rad die Gegend und die Eisdielen. Hier war überwiegend blauer Himmel und angenehme 21°C am Abend. Zur Eder runter mussten wir einige Stufen durch die verwinkelten Gassen meistern. An der Eder war eine große Wiese, die uns ohne Parkverbotsschild zum Übernachten einlud. Also zurück und mit dem Auto hierher. Wir fuhren noch einige Kilometer auf dem Ederradweg an der Eder entlang, weil wir uns das Wehr, an dem wir morgen ausbooten wollen schon mal anschauen wollten. Hier springt gerade ein Hund ins Wasser !
Samstag, 26. Juli 2014
Eine ruhige Nacht liegt hinter uns. Am Morgen sehen wir die Hundebesitzer vom gestrigen Abend wieder, die sich freundlich nach unserem Wohlergehen erkundigen. Leichter Nebel liegt über der Ederaue. Wir radeln in die Stadt, denn heute vormittag ist Wochenmarkt. Ein kleiner, feiner Wochenmarkt, wie sich herausstellt, mit regionalen, oft Bio-Anbietern. Ringsherum sitzen schon Leute in den Cafes. Nach dem Frühstück fährt Raymond zur Fischzuchtanlage, einer sehr großen, um noch etwas Fisch zu kaufen und ich besuche noch mal Fritzlar, um in der Tourist-Informationen (sie hatte noch geschlossen) für weitere Aufenthalte noch gute Tipps zu bekommen. Inzwischen war strahlend blauer Himmel.
Die Räder ließen wir an der Eder in Fritzlar, denn bis hierher sollte die erste Ederpaddeletappe gehen. Mit Pösselchen fuhren wir ca. 20 Kilometer ederaufwärts bis Affoldern. Dort konnten wir Pösselchen bei einem Wasserwanderplatz prima im Schatten parken und das Kajak aufbauen.
Und schon Pleite 1: die Flosse, die dem Kajak etwas mehr Stabilität verleiht, war unauffindbar ! Raymond durchsuchte mehrmals alle Säcke, Fächer und Kisten – wohl in Osterode geblieben ! Nach kurzer Überlegung entschlossen wir uns, ohne besagte Flosse zu starten, also wurde aufgeblasen und gepackt. Als wir das Boot ins Wasser tragen wollten – entdeckten wir die Flosse – sie lag unter dem Boot. Schnell reingesteckt, natürlich musste dazu ein Teil der Luft abgelassen werden, und dann gings aber los. Nach wenigen hundert Meter meinte Raymond, dass sich sehr viel Wasserhahnenfuß an der Flosse verfängt und stieg an einer flachen Stelle aus. Tatsächlich war viel von den langen Trieben unter dem Boot, vor allem, weil die Flosse falsch herum eingesteckt war. Also: mitten im Fluss ließen wir auf einer Kiesbank etwas Luft ab. Als ich wieder ins Boot steigen wollte und grade auf einem Bein stand, um die Wasserschuhe auszuziehen – Pleite 2: verlor ich das Gleichgewicht und saß im Wasser – nein, es gib KEIN FOTO.
Aber dann ging es in gut drei Stunden ederabwärts. Das Wasser ist sehr klar – die Eder hat fast Trinkwasserqualität- und nur wenig tief. Manchmal war die Eder so flach, dass wir aussteigen mussten.
An Fritzlar angekommen, flitzte Raymond mit dem Rad 17 Kilometer zurück (Ederradweg), um Pösselchen zu holen. Ich packe schon mal zusammen.Dann Kuchen essen, einpacken – und gegen 6 Uhr fuhren wir zum Edersee. Hier ist es touristisch sehr erschlossen, Campingplätze überall….Wir stehen auf einem Parkplatz, schattig und (als die Badegäste am Abend verschwunden sind) sehr ruhig. Am Ufer ist ein kleiner Plätzchen für unsere Stühle und bei einer Flasche Wein schauen wir der Sonne beim Untergang hinter den Bergen am anderen Ufer zu…..
Sonntag, 27. Juli 2014
Ein frühes Bad im stillen Edersee, ein Kaffee und dann starteten wir die Eder flußabwärts. Wir wollten eine weitere Kajaktour, diesmal noch näher an der Mündung in die Fulda machen. Auf der Wasserwanderkarte kann man mögliche Ein- oder Ausstiegsplätze gut erkennen, so steuerten wir einige an und entschieden uns für den Start in Lohre mit dem Zielpunkt in Altenbrunslar. Dort stellten wir wieder unsere Räder ab und fuhren zurück. Schnell das Bott aufbauen, etwas einpacken und gut eincremen…….Die Eder ist dort tiefer und weniger verkrautet, oft stehen auf beiden Ufern Weiden und andere Bäume. Ein Eisvogel flog vor uns von Ufer zu Ufer und glitzerte türkisblau. Zwischendurch ließen wir uns sehr gemächlich treiben, auch Badestellen waren beliebte Rastpunkte. Das Wasser war dort kaum mehr als hüfttief, aber mit starker Strömung. Raymond probte dort für einen Auftritt bei „Der kleine Wassermann“ – war schon ziemlich gut !Der Rückweg auf dem Ederauenradweg führte auch durch Felsberg. Über der Altstadt liegt auf einer Bergkuppe eine (von drei) Höhenburgen. Sie wird von einem Förderverein gepflegt und kann besichtigt werden. Der schweißtreibende Aufstiegs hat sich gelohnt – obwohl die Fernsicht nicht so gut war, hatten wir einen guten Rundumblick über Nordhessen. Bei klarer Sicht soll man bis Kassel sehen können. Einer der Mitglieder des Fördervereins machte mit uns eine kleine Führung. Auf dem Bild ist die Schwesterburg im benachbarten Altenburg – sie ist nicht zu besichtigen und noch bewohnt.
Gegen halb fünf machten wir uns auf den Heimweg und waren um 6 Uhr wieder hier.
In Nordhessen waren wir nicht zum letzten Mal.