Donnerstag 17. April 2014
Heute morgen war es knackig kalt – gerade mal 6 °C zeigte unser Thermometer – und das bei strahlendem Sonnenschein. Die Sicht war sehr klar und so konnte ich aus dem Bett, nachdem ich das Rollo hochgeschoben und die Brille auf die Nase gesetzt habe, die Alpen jenseits der Ebene sehen – toll !
Nach dem Frühstück haben wir mit dem Rad das Reisanbaugebiet zwischen Vercelli und Novara erkundet. Der/Die Sesia, der hier die Kanäle und Kanälchen zur Bewässerung speist, fließt ganz in der Nähe von unserem Stellplatz. Aber zuerst statteten wir der Abtei San Nazzaro einen Besuch ab, sehr schlicht und ruhig.Die Uferzone des Sesia ist hier ein Naturschutzgebiet, einige Wege zweigten vom Damm bis zum Fluss und seine Überschwemmungsgebiete ab. Auch hier hat dieser japanische Staudenknöterich schon viel Platz erobert.Der Reisanbau wird hier auf allen landwirtschaftlichen Flächen betrieben. Scheinbar werden die Flächen mit den Pflanzen nicht immer unter Wasser gesetzt, denn wir haben trockene Felder mit jungen Pflanzen gesehen und Felder, die gerade geflutet wurden. Aller Felder haben einen ca. 60 cm hohen Damm, der an einigen Stellen geöffnet werden kann. Überall sind betonierte Kanäle, die mit Schiebern geöffnet oder geschlossen werden können. Es gibt einen Beauftragten für die Feinverteilung des Wassers, den Aquaiolo. Wenn die Landwirte mit dem Trecker und z.B. einer Egge über das Feld fahren, wird die Arbeitshöhe mit einem Lasergerät, was in einer Ecke des Feldes steht, bestimmt und per Funk an die Egge übermittelt.
Zurück ging es dann über die Dörfer, in Villata war gerade ein kleiner Markt, wo wir fürs Mittagessen noch einige Leckerchen erstanden haben. Um 14 Uhr waren wir dann bereit für eine weitere Etappe auf der Autobahn, natürlich mussten wir in regelmäßigen Abständen mal 3 €, mal 6 € bezahlen. In Como reihten wir uns in die Schlange der Autos ein, die an der Westseite des Comer Sees hochzotteln. Natürlich ist es dort „postkartenschön“ – aber uns zu luxuriös und zu altbacken. Bei Menaggio zweigt eine Straße nach Lugano ab, die an einem kleinen See, dem Lago di Piano vorbeiführt. Das sah auf der Karte schon mal ganz gut aus – also bogen wir ab. Und hier gefällt es uns so gut, dass wir hier bleiben. Direkt vor Pösselchen liegt ein Spazierweg um den See – da konnten wir noch ein wenig die Spätnachmittagsonne genießen. Freitag 18. April 2014
Vom Comersee ging es an der Adda entlang nach Bormio. Leider war das Stilfserjoch noch geschlossen, so dass wir über die Schweiz fahren mussten. Livigno liegt im zollfreien Gebiet, da konnten wir für 1,02€ Diesel tanken – der Tunnel kostete allerdings dann auch gleich 20€. Durch das Engadin über Scuol fuhren wir bei so bedecktem Wetter und Temperaturen knapp über 0°C, dass mir das Fotografieren keinen Spaß machte – also keine Fotos ! Auch im Inntal war das Wetter nicht schöner und am Fernpass schneite es dann auch noch.
Bei Füssen erreichten wir Deutschland und suchten uns dann in der Gegend von Memmingen bei Schneeregen einen Schlafplatz – auf dem Parkplatz des Schwäbischen Bauernhofmuseums.
Samstag 19. April 2014
Die für Bayern auf dem Rückweg schon mal angedachten Wanderungen fielen buchstäblich ins Wasser – dazu hatten wir wirklich keine Lust, bei 2 °C und Schneeregen durch die sicherlich schöne Gegend zu laufen ! Also fuhren wir gleich los und hofften auf besseres Wetter. Und tatsächlich gegen Mittag, als wir in der Gegend von Würzburg waren, stieg das Thermometer auf über 10 °C und die Sonne verdrängte die grauen Wolken und schien bald vom blauen Himmel. Also Würzburg ganz kurz !Um 17 Uhr waren wir wieder zu Hause !