Mittwoch 02. und Donnerstag 03. April 2014
Wir hatten ja schon eine Menge am Dienstag gepackt und vorbereitet – trotzdem hat es am Mittwoch noch einige Zeit gedauert.
Um 17.45 fuhren wir los. Wir wollten diesmal die Seen zwischen München und den Alpen erleben und hatte uns für eine Route auf Landstraßen entlang an Ammersee, Starnbergersee, Kochelsee und Walchensee entschieden.
Raymond fuhr bis Mitternacht, 570 Kilometer bis nach Landsberg am Lech – nein Uli Hoeneß haben wir nicht gesehen und auch nicht den sicher sehenswerten Knast…..
Frühstücken wollten wir in Dießen am Ammersee. Dort machten wir eine kleine Radtour durch den Touriort und durch das Naturschutzgebiet Südufer, ein Moor/Riedgebiet. Für die bestimmt toll blühenden Streuwiesen waren wir zu früh – schade…..Außerdem haben wir einen Spaziergang durch den Schacky-Park gemacht – auch hier ist es einige Wochen später bestimmt noch schöner. Der Landschaftspark ist 1903 von Ludwig Freiherr von Schacky erbaut worden – mit unterschiedlichsten Stilelementen – mit Brunnen und Teichen, Laubengängen, Rosenbeeten, Teehaus. Nur 10 Jahre später verstarben seine Frau und er und das Grundstück ging in eine Stiftung über und verwahrloste komplett. 2002 pachtete die Gemeinde Dießen das Gelände und übergab es einem Verein, der seitdem den Park denkmalsgerecht wiederaufbauen will – viel ist schon gemacht und noch mehr wartet auf bessere Tage. Mittags gab es geräucherte Renke aus dem Ammersee und wir fuhren durch wald- und gewässerreiche Landschaft am Kochelsee vorbei, eine kurvenreiche, steile Straße hoch zum Walchensee. Er liegt 200 Meter höher als der Kochelsee und ist nur wenige Kilometer entfernt. Im Hintergrund leuchten die noch sehr schneebedeckten Gipfel der Karwendelgruppe..
Wir starteten zu einer kleinen Radtour um die Halbinsel Zwergern natürlich ließen wir das Wikingerdorf, in dem der Kinderfilm Wickie gedreht wurde, nicht aus – aber auch hier waren wir die einzigen Besucher…… Am Südufer des Walchensee ist eine schmale, schöne Straße im Sommer durch Maut begrenzt – jetzt stand sie uns offen und wir suchten uns dort einen schönen Platz für eine Kaffeepause.
Gut gestärkt fuhren wir über Mittenwald, Innsbruck bis Steinach am Brenner.
Diesmal ohne Vignette und ohne Maut auf der Landstraße. Das war etwas langsamer, aber auch schöner.
Hier ist eine Karte :
Freitag 04. April 2014
Der Stellplatz in Steinach war unsagbar hässlich – deshalb gibt es KEIN Foto !
Plötzlich waren wir in Italien, die Sonne schien und die Vegetation war auf FRÜHLING gesprungen. Die Bundesstraße läuft parallel der Brennerautobahn und auch in Italien blieben wir der Autobahn fern. Und so fuhren wir und fuhren – bis Raymond plötzlich einfiel, dass wir das teure Schild unbedingt anbringen müssen – sonst ist die Strafe noch teurer als das Schild. Selbst die großen Städte wie Bozen und Trento konnten wir stressfrei durchqueren.
Wir wollten uns in Monte Terlago die Laghi di Lamar ansehen – ein wunderschönes Tal, zwei türkisblaue, kleine Seen, zahlreiche Wanderwege und vor allem ein El Dorado für Mountainbiker – wir sind dann lieber gewandert.
Am Spätnachmittag wollten wir die 20 Kilometer bis Comano Terme fahren – leider wurden wir wie alle anderen umgeleitet, hatten noch keine Karte, der Navi drehte durch, weil alle seine Vorschläge durch Polizei verhindert wurden……um 19 Uhr erreichten wir dann doch (nach über 40 Kilometern) das angepeilte Ziel. Von der wahnsinnigen Schlucht, durch die sich der Sarca quetscht, gibt es leider kein Foto – anhalten auf der kurvigen, engen Straße ging nicht.
Comano-Terme ist ein unerwartet großer schöner Kurort, zwischen schneebedeckten Bergen in jeder Richtung – schon fein herausgeputzt mit einem großen Kurpark, vielen großen, alten, schönen Villen. Eine große Holzfußgängerbrücke überspannt den Sacra und verbindet Stadt und Kurgelände.
Karte:
Samstag 05. April 2014
Wir waren heute früh wach und der Blick aus dem Womo zeigte den reißenden Fluss Sacra direkt am Stellplatz.Wir starteten nach dem Frühstückskaffee nach Riva am Gardasee. Unterwegs hielten wir noch kurz am Tennosee. Mit Blick von oben auf den Gardasee und Riva frühstückten wir.
Glücklicherweise konnten wir direkt in Riva kostenlos parken – wohl nur in der Vorsaison möglich……Wir streiften zu Fuß durch die Stadt, an der Uferpromenade entlang, am Hafen – dort war ein große Gruppe polnischer Kinder mit vielen kleinen Segelboten. Sie bereiteten sich auf eine Regetta vor.
Nach einer kurzen Pause am Pösselchen beschlossen wir, statt einer Wanderung am Westufer entlang, diese Strecke mit dem Rad zu fahren – niemand hatte erwähnt, dass 590 Höhenmeter vor mir lagen, übrigens überwiegend mit Schotter belegt und völlig uneben. Natürlich hatten wir frischen Gegenwind !Außer uns mit den Tourenrädern waren zahlreiche Mountainbiker unterwegs. Ich bemühte mich immer schön an der Felswand entlang zu fahren, denn auf den anderen Wegseite ging es steil runter und zwar 100 Meter – gesichert war der Abhang mit nichts, mit einer hüfthohen Mauer oder einem Seil. Zurück gings es dann logischerweise auf dieser Piste nur bergab. In Riva habe ich mir sofort ein Schokoeis gegönnt !Gegen 16 Uhr fuhren wir aus Riva ab, zuerst zum Ledrosee, der viel kleiner als der Gardasee, aber sehr schön ist.Weiter ging es zum kleinen Biotop Ampola. Der See mit Schilfgürtel und kleinen Moorgebiet ist umgeben von hohen Bergen, die am Ende des Sees sich zur engen Schlucht schließen. Nach kurzem Spaziergang auf dem Holzbohlenweg gings es durch die Schlucht nach Storo und dann südlich zum Lago di Idro.
Für Morgen haben wir ein Städtchen am südlichen Gardasee geplant und dann wollen wir Ligurien erreichen.
Wir stehen in Anfo – direkt am See.